Eric Ehrhardt
Im Klauhof
ISBN: 978-3-85415-700-7ca. 150 Seiten, brosch., Frühjahr 2026
Mit zahlreichen Gedichten und Illustrationen des Autors
Nicht vorrätig
Eric Ehrhardt entwirft mit Im Klauhof eine schauerliche Welt, in der das Einkaufszentrum überall ist und die Eigenlogik des „Werbekriegs“ herrscht, die Menschen zu Waren macht. Im Schatten der großen Preisoffensive des Shoppingcenters rüstet sich die „Vermehrungsmeute“ für die Erstürmung der Warenpyramide. Konzepte des Merkantilen vermischen sich mit dem Kriegsgenre, Wortüberlagerungen wie „Strammkunden“ oder „Artikellie“ versetzen das Geschehen in eine Dimension sprachlicher Absurdität, die der Gegenwart nahetritt.
Ein furioses Spiel von Handel und Händel mit Wörtern und Wendungen orchestriert einen Zustand des kompletten Kaufrauschs. Mittels der Puns von Werberhetorik erzeugte Mutanten wie „Pickelegge“ oder „Schluckbürste“ irrlichtern Hunderte neue Trademarks an Orten wie Epicerey, Conserville oder Saint-Carrefour. Im 3D-Programm „Blender“ vom Autor quasi händisch geknetete Illustrationen eines Finger-Zahlencodes verweisen auf versteckte wie auf der Hand liegende Systeme, gegen die ein schelmisches Ich zusammen mit dem sprechenden Klau-Rucksack Schlucki anzukämpfen versucht. Es sind trickreiche „Diebstechniken“ und anarchischer Boykott, die das Getriebe von Konsumismus und Konformismus unterlaufen, analog den poetischen Kalkülen dieses superdichten Textgewebes zwischen Regelzwang und Subversion.
Im Klauhof ist eine ebenso groteske wie bezugsreiche Allegorie auf die Funktionsweisen von Macht, Herrschaft und deren Vermarktung – und die ultimative Lektüre zum Einüben nicht nur literarischer Kryptographien.

