Marc Adrian
ISBN: 978-3-85415-412-9420 Seiten, zahlr. Farbabb., Hartband/Leinen, dt./engl., erschienen 2007
(Hg.) Anna Artaker, Peter Weibel,
Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum
Marc Adrian hatte im Jahre 1955 bereits seine erste große und erfolgreiche Einzelausstellung im Kunstverein Oslo, in der er u.a. seine gerade erfundenen Hinterglasmontagen zeigte, die als neue, visuelle Sensation auf Anhieb einschlugen. Es war das Jahr, in dem die allererste documenta in Kassel stattfand. Ein Vergleich der Abbildungen beider Ausstellungen zeigt, wie herausragend fortschrittlich Marc Adrians frühe Arbeiten in dieser Zeit gewirkt haben müssen (Österreichs Aushängeschild auf der documenta I war Oskar Kokoschka).
Neben Hundertwasser war Adrian über ein Jahrzehnt lang der einzige junge Künstler Österreichs, dessen Werke im Pariser Louvre, im New Yorker MOMA, später zu Beginn des Computerzeitalters in der Zagreber Galerie für zeitgenössische Kunst und im Londoner ICA gezeigt werden.
Adrian studierte zuvor bei Wotruba, befreite sich bald von dessen Statik, suchte und fand sein großes künstlerisches Thema, das ihn bis zur Gegenwart durch alle Kunstgattungen begleitete: BEWEGUNG. Er arbeitete an Wackelsteinen, Sprungperspektiven, Mobiles, Hinterglasbildern mit Kippeffekt, schuf über 30 Filme und gilt somit auch als einer der Väter des österreichischen Avantgardefilms.
In der Literatur fand er seine Anregungen bei Kurt Klinger und stand bald mit den Mitgliedern des Art Club in Kontakt. In seinem Atelier kam es zur Gründung des Exil, dem Vorläufer der Wiener Gruppe.
Adrian schuf über bald 6 Jahrzehnte ein facettenreiches Werk, das in seiner Komplexität und hohen Qualität jedem Vergleich standhalten kann.
Das Buch erschien zur Ausstellung „Marc Adrian“ in der Neuen Galerie Graz 2007.