Franz Josef Czernin

Gute Unterhaltung, Herr Adorno! – Glossen und Essays

ISBN: 978-3-85415-684-0

Preis: 19,00

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ca. 150 Seiten, brosch., Frühjahr 2025

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Franz Josef Czernins Essays zur Dichtkunst sind richtungswei- send für Lesende und Schreibende heute, die der Literatur – über Unterhaltungs- und Verständigungsmodi hinausgehend – eine genuine Form von Erkenntnisproduktion zusprechen. Das Spektrum an Bezugnahmen reicht von Dante über Goethe, Hölderlin, Mallarmé bis zur Neoavantgarde (Heimrad Bäcker, Dominik Steiger, Ferdinand Schmatz). Neben Fragen nach dem spezifischen Form-Sinn von literarischen Texten gilt Czernins Interesse nicht zuletzt dem kulturindustriellen Vermittlungssystem. Dessen weitgehender Ignoranz gegenüber ästhetisch Anspruchsvollerem sowie der zunehmenden Favorisierung des Biographischen mitsamt dem damit einhergehenden Starkult stellt der Autor einen avancierten Begriff von Literatur und deren Rezeption gegenüber. Thematisch breit gestreute Reflexionen und Analysen führen exemplarisch vor, wie sich das Instrumentarium der Kunst des Lesens für eine semiotisch fundierte Kritik (sozial)politischer Inhalte und Formen nutzbar machen lässt. In der Untersuchung von Wortverwendungen wird der in sozialen und politischen Diskursen gepflogene Etikettenschwindel offenkundig. Franz Josef Czernins Band Gute Unterhaltung, Herr Adorno! versteht sich als grundlegender Beitrag zu einer Epistemologie der Sprachkunst im Rahmen eines umfas- senden, demokratisch aufklärerischen Programms.


Franz Josef Czernin

* 1952 in Wien, lebt in Wien und seit 1980 hauptsächlich in Rettenegg (Steiermark)

Studium von 1971 bis 1973 in den USA, seit 1978 Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, seit 1980 Mitglied des Bielefelder Colloquiums für neue poesie, seit 2008 Mitglied der Darmstädter Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In Österreich gehört Czernin der Künstlervereinigung MAERZ an, seit 1978 hat er zahlreiche Gedichte, Prosa, Theaterstücke, Essays und Aphorismen veröffentlicht.

Preise, Auszeichnungen (Auswahl):
1983 und 1994 Staatsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur
1993/94 Grazer Stadtschreiber
1994 Dramatikerstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst
1997 Preis der Stadt Wien für Literatur
1998 Heimito-von-Doderer-Literaturpreis (Sonderpreis für literarische Essayistik)
1998 Anton-Wildgans-Preis der österreichischen Industrie
2003 Heimrad-Bäcker-Preis, Linz
2007 Georg-Trakl-Lyrikpreis des Landes Salzburg
2011 Magus-Preis Münster
2013 H. C. Artmann-Preis
2015 Ernst-Jandl-Preis

Foto: © privat

 

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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