Karin Ivancsics

Aufzeichnungen einer Blumendiebin

ISBN: 978-3-85415-196-8

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84 Seiten, brosch., neuwertig, erschienen 1996


Die halbkaputte Atmosphäre einer Märchenstadt, urban-schmutzige Sandkistenbewohner. Das Liebesleben der Insekten wird kontrolliert, Gefühle werden reguliert, und neuerdings wird sogar das Blumenstehlen sanktioniert. Eine BLUMENDIEBIN verkriecht sich im Seelenabfall ihrer eigenen vier Wände und übertreibt diesen Rückzug ins „carpe diem“ der übriggebliebenen Geräuschkulissen, Farben, Wetterlagen ins Maßlose; „tagsüber redet sie mehr noch mit dem Vogelvieh, vom Menschlichen abstrahiert sie höchstens die Photosynthese. Sammlerin versprochener Fragmente des Blühens treibt es sie nachts durch die Gärten, auf der Suche nach getrockneten Blumen, künstlichen Blumen und Blumen in voller Blüte. Ihr diebisches Laster gerät zum absurden Aufstand des Einzelnen gegen die Obszönität des Gleichschritts. Kein Einsehen in die Nutzlosigkeit einer unmöglichen Verausgabung, keine Aussicht auf Wiederverwertung im Rahmen der allgemeinen Rentabilität. Unheilbar ist ihre Sucht nach dem „conte-bleu“, der blauen Geschichte“, schreibt Karin Ivancsics.


Karin Ivancsics

* 1962 in St. Michael im Burgenland (A),
österreichische Schriftstellerin

Ivancsics studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Wien und besuchte einen Lehrgang für Werbung und Verkauf an der Wirtschaftsuniversiät Wien.
1986-1989 war sie Lektorin im Wiener Frauenverlag und arbeitete bei Kulturinstitutionen, Buch- und Zeitschriftenverlagen.
Seit 1994 freie Schriftstellerin.
Mehrere Stipendien und Auszeichnungen, u.a. Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats im Literarischen Colloquium Berlin, Österreichisches Staatsstipendium und den Hertha-Kräftner-Preis gemeinsam mit Andreas Okopenko.

Karin Ivancsics lebt seit 1980 in Wien.

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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