Siegfried J. Schmidt

das projekt

ISBN: 978-3-85415-458-7

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176 Seiten, brosch., erschienen 2010


Unter seinem „Projekt“ versteht Siegfried J. Schmidt eine Praxis des offenen Schreibspiels – ohne Plan, ohne erklärtes Ziel.
In Form von 80, jeweils nicht mehr als zwei Druckseiten umfassenden Tagesnotizen versammelt der Autor Reflexionen über die philosophischen Hintergründe und existenziellen Implikationen seines Projekts, das Schreiben als kontrollierten Vollzug von gedanklichem Wildwuchs in Gang setzt.
S. J. Schmidt wendet sich gegen die Dominanz von Thema und Erzählung in der Literatur und tritt seinerseits für einen „elastischen“ Begriff des Schreibens ein, in dem Vorläufigkeit, Indifferenz, ja auch kalkulierter Dilettantismus zu ihrem Recht kommen. Schreiben erscheint als Entledigung, Text als Abwesenheit.
Vor diesem Horizont verläuft die Denkbewegung des „Projekts“ gegen Ende hin im Kontext drohenden körperlichen Verfalls und drängender Todesahnung. – Schmidts “Projekt” ist das konzentrierte Protokoll eines fulminanten Selbstgesprächs.

ein überdauernder gedanke wenn einmal das pflichtleben vorbei ist aber was will ich tun wenn es vorbei ist mich aufs ende hin auffressen weil das ende sicher ist als einziges genau besehen und alles darum und danach nichts als projektion auf dem schirm der immer wir selbst ist
überdauernder gedanke – welch ein selbstbetrug wissen wir doch alle dass jeder gedanke in sekundenschnelle verfliegt und alles andere ist brutale rekonstruktion eines duftes


Siegfried J. Schmidt

* 1940 in Jülich, Nordrhein-Westfalen (D), deutscher Philosoph und Kommunikationswissenschaftle, lebt in Münster.

Ab 1960 Studium der Philosophie, Germanistik, Linguistik, Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg, Göttingen und Münster,
1966 in Münster promoviert,
bereits seit 1965 wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der TH Karlsruhe,
dort 1968 Habilitation,
1971 Berufung an die Universität Bielefeld, Professur für Texttheorie,
ab 1973 Professur für Theorie der Literatur,
1979 Professur für Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Siegen,
dort 1984 Mitbegründer und Leiter des Institut für Empirische Literatur- und Medienforschung (LUMIS).
1990 Aufnahme in die Academia Europaea.

Ab 1997 war Siegfried J. Schmidt Professor für Kommunikationstheorie und Medienkultur an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und von 1997-1999 sowie von 2001-2002 Leiter des Instituts für Kommunikationswissenschaft. Mit Ablauf des Wintersemesters 2005/2006 wurde Schmidt emeritiert.

Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit arbeitet er auch als Künstler im Bereich der visuellen Poesie. In Bielefeld war er Mitorganisator des Bielefelder Colloquium Neue Poesie, ein von 1978-2003 jährliches Treffen internationaler Dichter und Künstler, insbesondere aus dem Umfeld der konkreten Poesie.

Bisher erschienene Titel im Ritter Verlag:

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