Peter Pessl
Dieser seltsame Salamander Selbst
ISBN: 978-3-85415-695-6ca. 180 Seiten, brosch., Herbst 2025
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Peter Pessl kreiert in seinen Gedichten eine Welt von atemberaubender Eigengesetzlichkeit, die sprechend erschaffen und bevölkert wird von Fummelmonstern und kleinen Vampiren, einer Wiesengöttin, Artushelden, Geistern verstorbener Kollegen oder einem fluiden Ich. Alles ist hier im Wandel begriffen, vermengt sich miteinander oder zerrinnt zu traumartigen Szenarien und Gesichten.
Erinnerungen an den Vater als gebrochenen ehemaligen Panzermann oder Recherchen nach Brandanschlägen gegen burgenländische Roma werfen Schatten in das trotz seiner „Fressvernunft“ als grundgut apostrophierte Reich der Natur. Pessl prägt für seinen Kosmos der Metamorphosen eine kühne Sprachform voller Verrückungen: Er morpht und erfindet Wörter, überträgt Bedeutung vollends in die sinnliche Dimension, während lexikalisierte Begrifflichkeit vage nachhallt: Ein Sprach-Klangkörper, dessen Sound und Rhythmik animistische Fantastik ebenso wie zeithistorische Wahnwelt bildgewaltig und wirksam zu intonieren vermag.
Mit Dieser seltsame Salamander Selbst erweitert und vertieft der Autor das in vorangegangenen Büchern entwickelte Programm „posthumaner Sprachverwandlung“ in konsequenter Weise. Das im Titel aufgerufene, einzelgängerische und vielfach als brandgefährlich diffamierte Tierchen gemahnt an die rare Exzentrik von Peter Pessls ästhetischer Position.