Thomas Zaunschirm
Palimpsest – Klaus Pinter
ISBN: 978-3-85415-209-480 Seiten, 20 Farb- u. 20 S/W-Abb., Hartband, neuwertig, erschienen 1997
Um frischen Wind in die Museen zu bringen und neue Besucherschichten für ihre Sammlungen zu interessieren, haben in den letzten Jahren auch die Antikenmuseen begonnen, Künstler einzuladen, ihre Werke zu präsentieren. Meistens haben sich Künstler darauf beschränkt, das räumliche Angebot für ihre Arbeit zu nutzen.
Niemand hat bisher gewagt, die Institutionen und die archäologischen Grundlagen selbst in Frage zu ziehen. Klaus Pinter, Gründungsmitglied der legendären Haus-Rucker-Co, hat Erfahrung in der Realisation von Großprojekten. Auf spektakuläre Art füllt er nun als Gast die ruhigen weißen Räume des „Akademischen Kunstmuseums der Universität Bonn“ mit Leben und stellt mit seinen strategischen Eingriffen die bisher fehlenden provokanten Fragen nach den Grundlagen der klassizistisch fundierten Archäologie.
Thomas Zaunschirm geht in seiner Untersuchung den Gründen nach, wieso die Antike im 20. Jahrhundert mißachtet oder mißbraucht worden ist und welche Beweggründe zu einer neuen Antikensehnsucht geführt haben. Dem Werk von Klaus Pinter kommt in diesem Prozeß eine besondere Rolle zu.
Klaus Pinter, geb. 1940 in Schärding/Inn. Kunstschule Linz; Akademie der Bildenden Künste Wien bei Paris Gütersloh; 1965–67 Aufenthalt in Spanien, Arbeit an Rundbildern; 1967 Gründung der Haus-Rucker-Co mit Laurids und Manfred Ortner und Günter Zamp Kelp; 1970 Gründung eines amerikanischen Haus-Rucker-Büros in New York mit Caroll Michels; seit 1977 freischaffender Künstler.